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Zurück 07.09.2015

5. nationaler Thementag Smart Energy: Erfolg auf der ganzen Linie

Die Energiegleichung der Schweiz ist langfristig nicht so einfach zu lösen. Die vollständige Liberalisierung des Strommarktes ist kein Allheilmittel. Dennoch muss unser Land schnell intelligente Abkommen mit unseren Nachbarn treffen und sich zugleich an die laufende Klimaerwärmung anpassen. Es muss auch auf die verschiedenen am Markt verfügbaren Speicherungsarten setzen, um seine Stromversorgung sicherzustellen. Diese Feststellungen wurden in der vergangenen Woche am 5. nationalen Thementag Smart Energy in Sitten getroffen, der sowohl bezüglich der Besucherzahlen als des Ideenaustauschs einen grossen Erfolg verbuchen konnte.

 

An der 5. Ausgabe dieser von der Stiftung The Ark in Partnerschaft mit CleantechAlps, FMV und der Stadt Sitten ausgerichteten Konferenz haben über 150 Fachleute aus den Bereichen Strom und Energieeffizienz teilgenommen. „Auf diesem Gebiet gibt es noch zahlreiche Gleichungen zu lösen. Dieser Tag der Diskussion und des Austauschs war deshalb sehr wichtig und nützlich“, erklärt Paul-André Vogel, Verantwortlicher für Innovation bei der Stiftung The Ark und Moderator des Thementages.

 

Schnelle Verhandlungen mit der EU                                              
Der Klimatologe Martin Beniston hat zur Eröffnung einen Einblick aus der Perspektive des Klimas geliefert. Wie andere Teile der Wirtschaft wird der Energiesektor sich auf die Klimaerwärmung einstellen und sich anpassen müssen.

Paul Michellod, Generaldirektor von FMV, hat seinerseits daran erinnert, wie wichtig es für die Schweiz ist, mit den Nachbarländern ein Abkommen für den Stromsektor auszuhandeln. Gilles Garazi, Leiter des Bereichs Energiewende bei Services industriels de Genève, hat in seinem Beitrag die Bedeutung der Energieeffizienz für die Energiewende hervorgehoben.

 

Schutzmassnahmen bei der Liberalisierung des Marktes
Eine politische Diskussionsrunde, u. a. mit Adèle Thorens (Grüne/VD) und Yannick Buttet (CVP/VS), bot Gelegenheit, über die vollständige Liberalisierung des Strommarktes zu diskutieren. Diese scheint unvermeidlich, um entsprechende Beziehungen zur Europäischen Union sicherzustellen, muss aber von Schutzmassnahmen flankiert werden, um die in der Schweiz erzeugten sauberen Energien, insbesondere die Wasserkraft, optimal zu verteidigen. Der Zeitplan für diese bereits für 2018 vorgesehene vollständige Liberalisierung ist offenbar nur schwer einzuhalten.

Der Nachmittag bot Gelegenheit zur Präsentation verschiedener Projekte im Bereich der Energiespeicherung. Matthias Ebert hat das HYPOS-Projekt im Detail vorgestellt, das in Ostdeutschland auf der Basis von Wasserstoff realisiert wird. Dieser wird für die Speicherung, die Mobilität oder den Bedarf des in der Region stark entwickelten Chemiesektors bereitgestellt.

 

Konkrete Projekte für die Speicherung
Jean-Claude Beney, Generaldirektor der in Martinach ansässigen Firma Alevo, hat seine Anlagen zur Speicherung über grosse Batterien vorgestellt, die ebenfalls auf Wasserstoffbasis betrieben werden. Simon Summermatter von Lauber Iwisa (saisonale Speicherung im Boden und Vernetzung verschiedener Gebäude eines Stadtviertels), Gilles Verdan von Gaznat (Speicherung über Power-to-Gas-Anlagen) und Eric Wuilloud (Pumpspeicherkraftwerke und Nant-de-Drance-Projekt) haben ebenfalls über ihre Fortschritte auf diesem Gebiet berichtet.

Die Speicherbedürfnisse sind riesig. Es geht jetzt noch darum, sie optimal zu kombinieren und – je nach den Bedürfnissen und Zeiträumen – eine intelligente Wahl zwischen zentraler und dezentraler Speicherung zu treffen. Die nächste Ausgabe des nationalen Thementags Smart Energy wird am 9. September 2016 in Sitten stattfinden.

 

Präsentation auf www.theark.ch/smartenergy.

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