Angesichts der positiven Bilanz des assoziierten Campus EPFL Valais Wallis haben der Staatsrat und die EPFL-Direktion ihre Absicht geäussert, ihre Kräfte zu bündeln, um gemeinsam ein Forschungs-, Innovations- und Ausbildungszentrum von nationaler und internationaler Bedeutung rund um die grüne Energiewende zu schaffen. Diese wird nun in einem Nachtrag der Vereinbarung zwischen der EPFL und dem Staat Wallis formalisiert. Die EPFL verpflichtet sich, im Wallis sechs zusätzliche Lehrstühle einzurichten. Zwei davon werden vom Kanton finanziert. 

Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) und der Kanton Wallis unterzeichneten am 19. Dezember 2012 eine Ansiedlungsvereinbarung, die den Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit zur Stärkung von Forschung und Innovation in der Region markiert. Diese erste Ansiedlungsphase legte den Grundstein für eine dauerhafte Präsenz der EPFL im Wallis, mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Bereichen Energie, grüne Chemie und Gesundheit. 

Der am 30. August 2017 unterzeichnete Nachtrag II der Vereinbarung von 2012 führte zur Einrichtung eines Forschungszentrums für die alpine und polare Umwelt (ALPOLE), das auf Umweltwissenschaften mit einem besonderen Fokus auf extreme alpine und polare Umgebungen ausgerichtet ist. 

In weniger als zehn Jahren trugen die Investition des Kantons Wallis und das Vertrauen der kantonalen Behörden in die EPFL Früchte. Der Technologietransfer in den Schlüsselsektoren der Walliser Wirtschaft wurde verstärkt und jeder vom Kanton investierte Franken brachte der lokalen Wirtschaft mehr als drei Franken ein, wie die kürzlich von der EPFL veröffentliche Data-Story über ihre Tätigkeiten im Wallis zeigt. 

Die ersten beiden Entwicklungsphasen des assoziierten Campus EPFL im Wallis trugen dazu bei, die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Die starke Einbindung des Kantons ermöglichte einen raschen Return on Investment und führte zur Weiterentwicklung der Schlüsselsektoren der Walliser Wirtschaft. Im Gegenzug konsolidierte die EPFL ihre Präsenz, investierte mehr als eingangs vorgesehen und baute starke Beziehungen zu den lokalen Akteurinnen und Akteuren auf. 

Auf der Grundlage von Technologien, die von Forschungsgruppen im Wallis entwickelt wurden, sind neun Start-ups gegründet und damit Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung geschaffen worden. Diese Start-ups positionieren das Wallis an der Spitze der Rangliste der innovativsten Kantone und ermöglichen, Risikokapital in unseren Kanton zu locken. Der assoziierte Campus EPFL Valais Wallis arbeitet mit der Hochschule für Ingenieurwissenschaften bei etwa 30 Projekten und beim Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft zusammen. Die Start-ups aus den EPFL-Labors werden von CimArk, dem operativen Arm der Stiftung The Ark, begleitet und in ihrer Entwicklung unterstützt. Die Wertschöpfungskette, die der Kanton und die EPFL umsetzen wollten, ist heute voll funktionsfähig. Der künftige Gesundheitscampus sowie das künftige Gebäude des Innovationsparks werden dieses umfangreiche Dispositiv im Dienste der Innovation ergänzen. 

Die EPFL im Wallis: das sind zurzeit fünfzehn Lehrstühle und mehr als 250 Mitarbeitende, von denen sich 70 Prozent im Kanton niedergelassen haben. Angesichts dieser positiven Bilanz haben der Staatsrat und die EPFL-Direktion ihre Absicht geäussert, ihre Kräfte zu bündeln, um gemeinsam ein Forschungs-, Innovations- und Ausbildungszentrum von nationaler und internationaler Bedeutung rund um die grüne Energiewende zu schaffen, und am 30. November 2022 in Sitten eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet. Diese Vereinbarung wurde heute in einem neuen Nachtrag der Vereinbarung von 2012 formalisiert. 

Der für diese neue Phase vorgeschlagene akademische Plan ermöglicht so, das Walliser Ökosystem im Bereich der erneuerbaren Energien und der Dekarbonisierung zu stärken und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, die bereits vorhandenen Kompetenzen zu ergänzen, um das Wallis als eine Referenz in diesen Bereichen zu positionieren. 

Die EPFL verpflichtet sich, sechs zusätzliche Lehrstühle im Wallis einzurichten, die da sind: Digitalisierung im Bereich hydraulische Maschinen, Energiespeichersysteme, Untersuchung von Grenzflächen- und Oberflächenphänomenen von Materialien (z.B. Wechselwirkung zwischen Oberflächen und Wasser), Design von Wasserkraftinfrastrukturen, Dekarbonisierung sowie Materialien und Systeme für Batterien. Der Kanton Wallis seinerseits verpflichtet sich, zwei dieser sechs zusätzlichen Lehrstühle zu finanzieren. In den ersten sieben Jahren entspricht die Investition für den Kanton einem jährlichen Betrag von 1,2 Millionen Franken pro Lehrstuhl und ab dem 8. Jahr 2,1 Millionen Franken pro Lehrstuhl und Jahr. Die EPFL verpflichtet sich ihrerseits, vier Lehrstühle zu finanzieren. Im Jahr 2032 wird der assoziierte Campus EPFL Valais Wallis somit über 22 Lehrstühle und vier aktive Forschungsgruppen im Wallis verfügen. 

Der Kanton stellt ausserdem kostenlos die Räumlichkeiten und nötigen Infrastrukturen für die Einrichtung der Lehrstühle zur Verfügung. Im Rahmen dieser neuen Entwicklungsphase unterstützt die EPFL zudem die Einrichtung einer Förderstelle für die Wissenschaft im Wallis.

Quelle: Medienmitteilung