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umwelt und energie
07/09/2015

Die Effizienz bei der Energiewende nicht vergessen

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Es wird zu nichts führen, ständig den niedrigsten Preis für die Energie anzustreben. Stattdessen geht es eher darum, die Energieeffizienz zu nutzen. Es besteht nämlich ein grosses Einsparpotenzial, so Gilles Garazi, Leiter des Bereichs Energiewende des Infrastrukturunternehmens Services industriels de Genève (SIG), der auf dem letzten nationalen Thementag Smart Energy in Sitten sprach.

 

Alle Länder haben eine Energiestrategie, denn dies ist für ein reibungsloses Funktionieren der Wirtschaft unverzichtbar. Doch andererseits wünscht man sich einen liberalisierten Markt, der letztendlich in die Richtung des niedrigsten Preises geht. Die Länder arbeiten daher mit Subventionen, Regeln und Gesetzen, damit die Strategie in die von den Ländern gewünschte Richtung geht. „Doch nach einer gewissen Zeit funktioniert dieses System nicht mehr“, meint Gilles Garazi.

 

Kein Streben nach dem niedrigsten Preis
Die Energiestrategie 2050 ist der richtige Weg, denn sie berücksichtigt die schweizerischen Produktionsmittel. „Das langfristige Streben nach den geringsten Kosten ist keine Option. Wir müssen in eine andere Richtung denken und vom Gesamtpreis der Energie sprechen, anstatt vom Preis pro Kilowattstunde.“ Die Idee besteht darin, weniger zu bezahlen, dabei aber nicht auf umweltverschmutzende „Low-Cost“-Energien zu setzen, sondern Energie zu sparen und die Anlagen der Kunden zu modernisieren.

„Die Schweiz hat schon immer langfristige Modelle entwickelt (Eisenbahn, Pharmasektor …). Sie muss dies jetzt im Energiebereich tun.“ Die Leute müssen mittel- bis langfristig denken. Die Idee besteht darin, innovative Wirtschaftsmodelle zu entwickeln, zum Beispiel mit einem Mix aus Energieeinsparungen und sauberem Strom.

Energiewende vor Ort
Wenn man von Energiewende spricht, darf man daher die Energieeffizienz nicht vergessen. So werden in Genf jedes Jahr durch Energiesparmassnahmen 100 GWh weniger verbraucht. Letztendlich wird die Energiewende weder in den eidgenössischen Räten noch an den Versammlungen des VSE umgesetzt. „Sie wird vor Ort verwirklicht, zusammen mit den Heizungsmonteuren, den Technikern. Sie sind die Berater der Haushalte. Es geht darum, mit ihnen zusammenzuarbeiten und die Diskussion konkret vor Ort zu führen.“

 

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