Mit 900 km/h durch die Röhre: Das Mobilitätsforschungsprojekt in Collombey-Muraz nimmt Fahrt auf. Die drei Kilometer lange Teststrecke für Hochgeschwindigkeitstransporte im Vakuum hat den nächsten Schritt vom Projekt zur Realität geschafft. Der Bund hat seine finanzielle Unterstützung zugesichert.
Wie die Projektverantwortlichen Anfang Januar kommunizierten, wurde die Fondation Eurotube in die Liste der Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung aufgenommen. Das Förderinstrument des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation hat dem Projekt die finanzielle Unterstützung während der Vierjahresperiode von 2021 bis 2024 zugesichert. In welcher Höhe die finanzielle Unterstützung ausfallen soll, wird Mitte Februar kommuniziert. Das Zeichen sei indes stark, schreibt der «Walliser Bote».
Bislang keine Teststrecke in Europa
Bereits seit 2018 wird über den Bau der Forschungseinrichtung, die in Zusammenarbeit zwischen Eurotube und SBB entstehen soll, diskutiert. Der Baustart, einst für die zweite Jahreshälfte 2019 angesetzt, wurde bisher mehrmals verschoben. Derzeit fehlt für einen Teil der benötigten Fläche eine Änderung des Zonennutzungsplan der Gemeinde Collombey-Muraz. Sollte der Generalrat zusagen – er wird wohl im September darüber befinden können – liegt ein Baustart im Jahr 2022 in Reichweite.
Wie die SBB zu den sogenannten Hyperloops schreibt, sind diese auf Geschwindigkeiten von bis zu rund 1100 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Indem der Grossteil der Luft aus der Röhre gesogen und damit ein Vakuum erzielt werde, könnten die Kapseln nicht nur unglaublich schnell, sondern auch energieeffizient durch die Röhren befördert werden. Bislang gibt es allerdings nur begrenzte Möglichkeiten, die Technologie unter realen Bedingungen zu testen. So existieren etwa in Europa momentan noch keine Hyperloop-Teststrecken.
Quelle: Walliser Bote
Foto: SBB