Um die schwankende Verfügbarkeit der neuen Energien auszugleichen, gibt es zwei Lösungen: Erweiterung der physischen Kapazität der Stromnetze oder Einrichtung intelligenter Netze. „Ich bevorzuge die zweite Lösung“, stellte Prof. Anton Gunzinger von der ETH Zürich klar. Diese Lösung erfordert die Einrichtung von dezentralen Smart Grids nach einem föderalistischen Modell, wodurch die Stabilität des Gesamtsystems erhöht werden kann.
Die Idee von dezentralen Smart Grids wurde von Professor Gunzinger während des nationalen Thementags Smart Energy in Sitten dargelegt. Ziel ist es, die Steuerung der Netze nach Region zu vergeben. Diese Aspekte wurden in mehreren Regionen der Schweiz getestet, u.a. im Berner Oberland und in Zürich.
Im Endeffekt lässt sich feststellen, dass die sekundengenauen Messungen, um zu erfahren, was im Netz passiert, stichhaltig sind. Ausserdem müssen die Smart Grids in föderalistischer Weise aufgebaut werden. „Jedes lokale Teilnetz muss über seine Massnahmen autonom entscheiden können, unter Berücksichtigung des globalen (nationalen) Aspekts. Bestimmte Dinge werden auf globaler, andere auf lokaler Ebene verwaltet werden.“
Probleme vorhersehen
Um den Erfolg dieser Initiative zu gewährleisten, muss ausserdem eine Datendrehscheibe eingerichtet werden. Alles, was auf der Ebene der Datentechnik möglich ist, ist auch für die Energie möglich. Der Erfolg dieses Modells hängt auch vom physischen Zustand des Netzes ab.
Ziel dieser Messungen der dezentralen Smart Grids ist es, Störungen und Probleme vorherzusehen und zu erfahren, was im Netz passiert. „In der Region Zürich sagt man oft, dass das Netz über 400 Sensoren verfügt – Verbraucher, die anrufen, um sich über einen Stromausfall zu beschweren. In der digitalisierten Welt von heute gibt es hier Verbesserungsmöglichkeiten“, stellt Prof. Gunzinger abschliessend fest.
Foto : photoval.ch/Valérie Pinauda
Der Vortrag wurde am 8. September 2016 gehalten.