Das Nant-de-Drance-Projekt, das sich gegenwärtig in der Region Emosson (VS) im Bau befindet, ist eine Wette auf die Zukunft. Bei Kosten von etwa 2 Milliarden Franken würden die heutigen Marktbedingungen keinen rentablen Betrieb ermöglichen. Doch Pumpspeicherkraftwerke werden eine immer wichtigere Rolle bei der Regelung des Netzes übernehmen müssen. Es geht jetzt noch darum, diese Energie zu ihrem angemessenen Wert zu vermarkten, so Eric Wuilloud, Generaldirektor von Nant de Drance SA.
Pumpspeicherkraftwerke sind eine bewährte Technologie. Die Stauseen sind gigantische Batterien, mit Wirkungsgraden in der Grössenordnung von 80 %. „Das sind die effizientesten Batterien der Welt“, hob Eric Wuilloud am 5. nationalen Thementag Smart Energy in Sitten hervor.
Eines ist sicher: Der Stromverbrauch wird in den kommenden Jahren weiter steigen. „Auf der Netzebene wird immer ein Gleichgewicht benötigt werden. Und hier werden die Pumpspeicherkraftwerke eine Rolle spielen müssen.“
Sieben Minuten für den Wechsel von der Stromerzeugung zur Speicherung
Die Anlage Nant de Drance wird es ab 2018 ermöglichen, eine grössere Flexibilität zu bieten. „Die installierten Turbinen sind reversibel. Innerhalb von rund 7 Minuten wird es möglich sein, von -900 MW auf +900 MW Leistung zu wechseln – je nachdem, ob die Anlage im Pump- oder Generatorbetrieb läuft. Dies ist sehr schnell.“
Nant de Drance wird die Netze in der Schweiz und anderswo stabilisieren können, indem z. B. virtuelle Batterien oder auch Leistungsreserven eingerichtet werden. „Diese Reserven werden stellenweise bereits bezahlt“, bemerkt Eric Wuilloud.
Komplementarität soll gefunden werden
Diese Anlage hat jedoch einen Preis. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2 Milliarden Franken. Hinsichtlich der Rentabilität ist dies eine Wette auf die Zukunft, räumt Eric Wuilloud ein. „Die Lebensdauer einer solchen Anlage beträgt etwa 80 Jahre. Wir zählen auf eine Veränderung des Marktes und der Preise, und wir sind sicher, dass eine Komplementarität zu anderen Technologien gefunden werden wird.“