Das Wallis verfügt über eine effiziente und koordinierte Wertschöpfungskette auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien. Dies bestätigt sich jedes Mal, wenn konkrete Projekte erfolgreich durchgeführt werden, einschliesslich in Bereichen mit starker weltweiter Konkurrenz, wie den Smartwatches. Soprod, iomedia, das Forschunginstitut Icare und die HES-SO Valais Wallis haben stark zur Entwicklung der neuen intelligenten Uhr von Breitling beigetragen. Es handelt sich hier um eine gelungene Aufwertung des Industrie- und Innovationsstandorts Wallis, die von der Stiftung The Ark unterstützt wird!
B55 Connected – das ist der Name der neuen Smartwatch von Breitling, die in diesem Herbst auf den Markt kommen wird. Dieser Zeitmesser wird über mehrere Technologien verfügen, die von Walliser KMU und Forschungsinstituten entwickelt wurden. Das Sittener KMU Soprod mit etwa 100 Mitarbeitenden plant, entwickelt und fertigt seit vielen Jahren für Breitling und andere renommierte Marken Quarzuhrwerke und Technologien für Smartwatches.
Das Unternehmen, das immer auf der Suche nach Innovation ist, hat sich bereits 2012 an das Institut Systemtechnik der HES-SO Valais-Wallis gewandt. Die zwei Partner haben dann mit Unterstützung von The Ark ein Analog-Quarzuhrwerk für Smartwatches entwickelt, dessen bidirektionale Motoren (Zeiger) durch eine iPhone-App über Bluetooth LE gesteuert werden.
Das Telefon als Erweiterung der Uhr
Die im industriellen Massstab validierte Technologie konnte Breitling angeboten werden, die für ihre Kunden eine Smartwatch entwickeln wollte. Die Schweizer Marke wünschte, dass ihre Uhr das zentrale Element bleibt und sich nicht in eine technische Spielerei verwandelt. Das Mobiltelefon wird damit zu einer Erweiterung der Uhr.
Im Herbst 2014 hat sich Soprod an das in Siders ansässige Forschungsinstitut Icare gewandt, um die Anwendungssoftware zu planen und zu entwickeln. Ausserdem ging es darum, gemeinsam mit Soprod den technischen Teil zu definieren, der es der Uhr und der mobilen App ermöglichen soll, eine effiziente Dialogfunktion einzusetzen. Das Forschungsinstitut Icare besitzt nämlich eine über 10-jährige Erfahrung im Bereich der mobilen Dienste und des Internets der Dinge. An diesem Projekt war noch ein vierter Walliser Akteur beteiligt: das KMU iomedia aus dem IT-Bereich, das das gesamte Design der mobilen Apps der B55 Connected gestaltet hat.
Alle Funktionen der Uhr können jetzt über die mobile App gesteuert werden. Es wird möglich sein, alle Daten abzurufen, anzuzeigen und auszutauschen – vor allem solche Daten, die von Piloten verwendet werden (Flugdaten, Flugzeit, Pausenzeit …). Die Uhr kann auf Wunsch auch vibrieren oder klingeln. Die Updates werden direkt über die App durchgeführt.
Aufwertung des Walliser Know-hows
Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel für die Aufwertung des im Wallis vorhandenen Know-hows und für die interessanten Verbindungen, die zwischen den verschiedenen wirtschaftlichen und institutionellen Akteuren bestehen. Soprod hat das Smartwatch-Uhrwerk geplant, entwickelt und gefertigt, die HES-SO Valais-Wallis hat sich um die Kommunikation über die Protokoll-Architektur Bluetooth LE gekümmert, während Icare und iomedia an der mobilen App und ihrem Dialog mit der Uhr arbeiten.
Nach einer erfolgreichen Präsentation auf der BaselWord befindet sich die Breitling B55 Connected derzeit in der Fertigstellung. Die App wird auf iOS und Android downloadbar sein. Die Entwicklung sollte daher im Auge behalten werden.
Sehen Sie sich die Videopräsentation zur Breitling B55 Connected an
Weitere Informationen zum Projekt: David Werlen, Forschungsinstitut Icare, werlen@icare.ch